Depotschau
Die Historische Medizintechnische Sammlung: Rückblick auf die Depotschau im Juni 2024
Am 6. Juni 2024, von 10 bis 16 Uhr, lud die Kustodie der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, in den Räumen des Forschungscampus STIMULATE zu einer Depotschau der Historischen Medizintechnischen Sammlung ein. Diese besondere Veranstaltung, die im Rahmen des BMBF-geförderten 3IOS-Verbundprojekts den Abschluss des ersten Jahres feierlich beging, bot den geladenen Gästen einen umfassenden Einblick in das Vorlaufjahr, in das neue Depot am Wittenberger Platz sowie in das Temporäre Objektlabor, das im Sommersemester zu den von montags bis mittwochs von 15:00 bis 19:00 Uhr besucht werden kann.
Eine kleine Ausstellung medizintechnischer Geräte des Messgerätewerks Zwönitz auf der Depotschau, Foto: Benjamin Ochse, OVGU Magdeburg, 2024
Die Gäste der Veranstaltung wurden durch die Projektleiterinnen Prof. Dr. Susanne Peters und PD Dr. Nora Pleßke des Lehrstuhls Anglistische Kultur und Literaturwissenschaft herzlich begrüßt. Die Sprecherin der Koordinierungsstelle für Universitätssammlungen, Sarah Elena Link, machte das Publikum auf die bedeutsame Aufgabe der Bewahrung und Erforschung wissenschaftlicher Sammlungen aufmerksam und hob die Kustodie der OVGU als zentrale Institution zur Wahrung dieses Anliegens hervor.
Der Projektmitarbeiter Benjamin Ochse blickte auf die Entwicklungen des Vorlaufjahres innerhalb von 3IOS zurück und stellte die überwundenen Hürden der Organisation im Zuge des Umgangs mit der Historischen Medizintechnischen Sammlung heraus. Clemens Janke präsentierte mit dem Elektrokardiotachographen EKT-111 ein Objekt aus der Sammlung, dessen Geschichte in Forschung und Klinikalltag er mittels der objektbiographischen Methodik beleuchtete.
Prof. Dr. Susanne Peters, PD Dr. Nora Pleßke und Prof. Dr. Christian Kehrt, Leiter der Abteilung Wissenschafts- und Technikgeschichte der TU Braunschweig, gewährten den Gästen spannende Einblicke in die kommenden Forschungsjahre des 3IOS-Projekts. Dabei wurden die Fortschritte und zukünftigen Perspektiven des Projekts hervorgehoben, das sich mit den Kulturen und Techniken von Biofeedback-Systemen zwischen 1960 und 1990 auseinandersetzt.
Auf die Vorträge folgte eine kurze Mittagspause, in der die Gäste bei einer kleinen Stärkung eine kleine Ausstellung ausgewählter Geräte der Medizintechnik aus der Sammlung betrachten konnten. Gezeigt wurde das Biomonitoring-System BMS 2 vom VEB Transformatoren und Röntgenwerk Dresden, ein Gerät, das mittels eines Elektrokardiogramms, Puls- sowie Atemfrequenzmessung die Überwachung des Patienten sicherstellt. Mit dem Elektrokardiotachographen EKT-111 des VEB Messgerätewerks Zwönitz, einem mobilen Überwachungsgerät zur Erstellung eines Kardiotachogramms sowie eines Elektrokardiogramms, und dem Alarmschreiber ALS 102, ebenfalls hergestellt durch das Messgerätewerk in Zwönitz, ein Registriergerät zur Darstellung eines z.B. Elektrokardiogramms, wurden weitere biomesstechnische Einheiten vorgestellt. Die Exponate boten Einblicke in die Welt der historischen Medizintechnik und präsentierten den Transfer von Wissen im Einsatz in Forschung und Lehre innerhalb des 3IOS-Projekts.
Ein weiterer Höhepunkt des Tages war der Rundgang vom Forschungscampus STIMULATE zum Depot der Kustodie am Wittenberger Platz, in welchem die Historische Medizintechnische Sammlung verwahrt wird, sowie zum Temporären Objektlabor, das einzelne Objekte der Sammlung gemeinsam mit Studierenden erforscht. Die Führung bot exklusive Einblicke in das Depot und die Arbeit im Temporären Objektlabor.
Die Depotschau endete mit einer anregenden Gesprächsrunde, die von Prof. Dr. Christian Kehrt moderiert wurde. Die Zeitzeugen Horst Lehmann, Hartmut Lehmann, Dr.-Ing. Gerd Gottlebe und Winfried Hoffmann sowie der Mitarbeiter der Kustodie Sebastian Döring stellten sich den technikhistorischen Fragen, welche lebhafte Diskussionen auslösten und zu weiterem Austausch anregten.
Die Veranstaltung war gut besucht. Insgesamt durften die Mitarbeiter*innen der Kustodie 40 Gäste begrüßen, welche die gemeinsamen Stunden mit interessanten und belebenden Diskussionen bereicherten. Die Depotschau war ein voller Erfolg und bot den Teilnehmer*innen einen wertvollen und informativen Tag, indem sie in die vergangene Welt der Medizintechnik eintauchten. Die Kustodie bedankt sich bei allen Mitwirkenden. Schon bald wird es wieder spannende Einblicke in die Arbeit und die Sammlungen der OVGU geben.